Die neu gebaute Firmenzentrale der DAW mit 7300 Quadratmeter Büro-, Konferenz- und Seminarräumen wurde von den Architekten Brückner und Brückner aus Würzburg geplant.

Formal nimmt der Neubau die Struktur der Bestandsgebäude auf. Es wurde nicht addiert, sondern weitergebaut. Eine Gesamtkomposition – die Verbindung des Alten mit dem Neuen. Der Neubau der DAW-Zentrale wurde gleich zweimal von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet: mit dem DGNB-Zertifikat in Gold für nachhaltige Gebäude und „DGNB Diamant“ für seine herausragende gestalterische und baukulturelle Qualität.

Die in der Farbigkeit zurückhaltende Fassade zieht sich mit ihrer Materialität bis in den Innenraum. Naturnahe, verhüllte Töne wie warmes Beige und Grau bestimmen den Grundklang, die Grundatmosphäre des neuen Hauses. Im Innenraum repräsentieren darüber hinaus intensive Farbnuancen an Decken und Stützen die Farbvielfalt des Unternehmens und signalisieren: Caparol kann alle Farben.

Ein kräftiges Rot empfängt Besucher und Mitarbeiter im Empfang. Ein einzigartiges, manuell beschichtetes Möbelband, das die Z-Form des Gebäudes aufnimmt und sich von der Horizontalen in die Vertikale erhebt, zieht sich durch den gesamten Eingangsbereich wie ein roter Teppich. Es ist der „großzügige Pinselstrich“, der als Symbol für „Farbe und Handwerk“ steht und Kernkompetenz des Unternehmens unterstreicht. Für dieses Möbelband wurde eigens eine, aus mehreren Rotnuancen bestehende Beschichtungstechnik entwickelt. Sie zieht sich als Widererkennungsmerkmal durch alle öffentlichen Bereiche: Eingang, Treppenhäuser, Seminarebene und Cafeteria. Die ausgesuchten Farben wurden in Abstimmung mit den definierten Materialien von Boden, Holz und Möbeln fein nuanciert. Farbe zieht sich nahtlos von den Decken in die tragenden Stützen – Es wurde mit „Farbe gebaut“. Farbe erscheint nicht in Teilen, sondern als Ganzes und wird räumlich. Dieses „All-over“-Prinzip setzt sich bis in die Möbel konsequent fort.

So zeigt das Konzept einerseits Farbe als Materialität und andererseits Farbe pur – ein Kontrast, der klar und markant das Gebäude prägt: Materialfarbigkeiten in Form von Holz, Metall, Nadelfilz und Naturstein – farbige Farbe als purer Anstrich ohne Struktur, Textur.

Aus dem Auszeichnungsverfahren zur gestalterischen und baukulturellen Qualität der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)
„…Die Farbgebung und Materialwahl spiegeln den Firmeninhalt sehr gut wider. Es ergibt sich eine stimmige Assoziation zum Unternehmen. Die einzelnen Firmenbereiche werden signifikant durch eine Farbcodierung gekennzeichnet. Ergänzt wird das Farbkonzept durch wenige, aber sehr hochwertige Materialien, die als Bauteile unterschiedliche Nutzungen übernehmen. Dies führt zu einem harmonischen Gesamtbild. Vor allem im Innenraum ist die Detaillierung hervorragend ausgearbeitet…Das Meisterstück „Roter Pinselstrich“ im Foyer, den Treppenhäusern und in der Cafeteria wurde bis zur Perfektion herausgearbeitet…. Die Gestaltung wird aus architektonischer Sicht bei diesem Projekt als vorbildlich empfunden, und ganz selbstverständlich zu einem wesentlichen Aspekt in der Reihe der klassischen Aspekte der Nachhaltigkeit, die das DGNB Zertifizierungssystem abbildet.“